Spotlight on Packaging – Die Brancheninitiative Verpackungswirtschaft
Das Ziel der Initiative ist, Umfang und Qualität der Forschungs- und Innovationsaktivitäten der österreichischen Verpackungswirtschaft zu steigern. Schwerpunkt ist die gesamte Prozesskette Verpackung – von neuartigen Werkstoffen über Verpackungsmaschinen und Veredelungstechniken bis hin zur Logistiksystemen und Services. Ausgelöst durch Themen wie „Digitalisierung“ oder „Ökologische Nachhaltigkeit“ ist die Branche einem hohen Innovationsdruck ausgesetzt. Hier sind neue Technologien gefragt: von der ressourceneffizienten Herstellung von Verpackungen, die Verringerung von Produktverlusten oder die Entwicklung der rasche Markteintritt neuer Verpackungslösungen.
Circular Design Guideline
Die Packforce Austria ist Entwicklungspartner der FH Campus Wien
Die Circular Packaging Design Guideline verfolgt das Ziel, Empfehlungen für ein recyclingfähiges Design von Verpackungssystemen für alle Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette bereitzustellen. Die Guideline wird laufend aktualisiert und an Änderungen in der Sammel-, Sortier- und Recyclingtechnologie, sowie an zukünftige Materialentwicklungen, angepasst. Der vorliegende Text darf dabei nicht als Hemmnis für Innovationen (z.B. bio-basierte Materialien, neuartige Barrieren, uvm.) verstanden werden, denn neuartige Technologien können eine Verbesserung der ökologischen Performance zur Folge haben und müssen jeweils gesondert analysiert werden.
Reflex
Im Rahmen dieses Projektes sollen nachhaltige und recyclierbare Lösungen für flexible Barriereverpackungen entwickelt werden. Dazu sollen mindestens drei Einsatzbereiche („cases“) identifiziert und kreislauffähige Lösungen entwickelt werden.
Folgende cases werden bearbeitet:
- Flexible Verpackungen für vorgeschnittene Wurst / Käse (derzeit: Mehrschichtfolien verschiedener Zusammensetzungen)
- Flexible Verpackungen für Süßwaren (Aluminium-Kunststoffverbunde)
- Flexible Verpackungen für Kartoffelchips (Kunststoffverbunde verschiedener Zusammensetzung)
Für jeden case soll mindestens eine rezyklierfähige und nachhaltige best practice Lösung erarbeitet werden.
PET-2-Pack
Branchenprojekt recyclingfähiger PET Schalen
Im Rahmen dieses Projektes soll, im Sinne der Kreislaufwirtschaft, ein closed-loop-System (vergleichbar mit dem für PET-Hohlkörper) für PET-Rigid-Verpackungen aus dem FOOD-Bereich (wie (Fleisch-, Gemüse-, Obst-) Schalen, Trinkbecher, Folien, Deckel, Klarsichtverpackungen, Servierschalen, Schraubdosen, etc.), über die gesamte Wertschöpfungskette in Österreich, entwickelt werden. Dabei sollen sowohl sicherheitstechnische Grundlagen dieser Materialien erforscht, als auch die regional spezifischen Sammeltypen und Sortiervarianten detailliert analysiert sowie Recyclingmöglichkeiten erforscht werden. So werden die Voraussetzungen geschaffen, die entwickelten PET-Rigid-Rezyklate einer Zulassung zum Einsatz im FOOD-Bereich zu führen zu können und damit einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft zu leisten.
Hierzu ist die Zusammenarbeit aller Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette von Nöten:
Im Rahmen des Projektes soll durch Sortierversuche in zwei bestehenden post-consumer Kunststoffsortieranlagen entsprechende Fraktionen aus der Sammlung gelber Sack separiert werden. Die notwendige Unterstützung für die Betreiber der Sortieranlagen, dich der komplexen Aufgabenstellung der Sortierung einer neuen Fraktion mit höchstem Reinheitsgrad zu stellen, soll durch einen Hersteller für optische Sortiermaschinen erfolgen. Die aussortierten PET-Rigid-Fraktionen werden anschließend, entsprechend vorbehandelt (zerkleinert und in Flakes aufbereitet) und einem Verfahren eines Recyclingmaschinenherstellers unterzogen.
Da die erhaltenen Rezyklate als Sekundärrohstoffe im Herstellungsprozess für Verpackungen eingesetzt werden sollen müssen sowohl materialtechnische Eigenschaften, sowie chemische und toxikologische Zusammensetzungen und Eigenschaften durch namhafte Institute untersucht werden. Derzeit ist der Lebensmittelkontakt von PET-Rigid-Rezyklaten nicht erlaubt, im Zuge dieses Projektes sollen jedoch alle Vorbereitungen bzgl. der Zulassung für den Lebensmittelkontakt erarbeitet werden.
Um letztlich den Kreislauf schließen zu können, soll auf die stoffliche und mechanische Verarbeitbarkeit im Herstellungsprozess von Verpackungen getestet werden.
Hinzuweisen ist auf die notwendige stetige Zusammenarbeit aller Beteiligten der Wertschöpfungskette, um diesen neuen Prozess zu entwickeln. Ohne entsprechend sortierte Fraktionen ist eine nachgeschaltete Recyclingtechnologie nur bedingt einsetzbar und wenig erfolgversprechend. Ohne Berücksichtigung der Vorgaben der Verpackungshersteller, werden Rezyklate einer stofflichen Verwertung nicht wieder zugeführt werden können und ohne den Vorgaben des „Design for Recycling“ werden jegliche Sortierbemühungen obsolet.
Kunststoffverpackungen in Österreich
Die Österreichische Kunststoffstudie soll einen Beitrag zur Ermittlung des Status Quo von Kunststoffverpackungen in Österreich leisten.
Dazu wurden Marktmengen und Sortiermengen von Kunststoffverpackungen ermittelt und Sortierquoten (Brutto) für verschiedene Polymer- und Verpackungstypen berechnet. Die Ermittlung der österreichischen Sortierquoten (brutto) für definierte Polymertypen beinhaltet die Abschätzung von Marktmengen auf Basis von Literaturdaten, sowie Primärdatenerhebung von dem Recycling zugeführten Mengen und Berechnungen von Sortierquoten für das Jahr 2019.
Die Ergebnisse wurden mit der letzten vorliegenden Untersuchung der Recycling(Output)-quoten von Van Eygen et al. (2017) verglichen (Bezugsjahr dieser Studie war 2013).
Im zweiten Teil der Studie wurden die Methode der multikriteriellen Nachhaltigkeitsbewertung eingesetzt, um ausgewählten Kunststoffverpackungen von hoher Mengenrelevanz mit Verpackungen aus anderen Packstoffen zu vergleichen. Ergebnisse dieser Studie beziehen sich ausschließlich auf Österreich.
Mit Hilfe der multikriteriellen Nachhaltigkeitsbewertung wurden Kunststoffverpackungen und mögliche, am Markt etablierte Alternativverpackungen für definierte Produktgruppen analysiert. Dabei gingen Ergebnisse aus der Berechnung der österreichischen Sortierquoten (brutto) in die Berechnung der multikriteriellen Nachhaltigkeitsbewertung ein.